Freitag, 15. Januar 2010

diving & fishing

wo bin ich hier? was mach ich hier eigentlich? das hat sich wahrscheinlich schon so manch einer hier in alice springs gefragt! bin vorhin im zentrum australiens, "in the middle of nowhere", mit dem flieger aus cairns angekommen. beim backpackers heute morgen habe ich gleich noch einen koreaner getroffen, der das gleiche vorhatte wie ich und so sind wir jetzt zusammen hierher gereist - kurze bekanntschaft, wie so oft wenn man alleine reist.. manchmal hat man lust alle die standard-fragen wie zum besipiel woher bist du denn, wie lange bist du schon hier, wielange wirst du noch bleiben usw. zu beantworten und manchmal halt nicht. dann geht man dem halt ein wenig aus dem weg, aber wenn man dann wieder irgendwelche leute treffen will, ist das ueberhaupt kein problem hier..

so, was mach ich jetzt eben schon hier in alice springs..? eigentlich hatte ich ja vor nach meinem tauchkurs, der am montag zu ende ging, noch einen tauchtag anzuhangen und dann wieder mal zwei gemuetliche tage einzulegen und einfach nichts zu machen. aus dem wurde aber nichts..

die ersten zwei tauchtage verbrachten wir damit ein bisschen oberflaechliche, langweilige theorie zu verstehen versuchen und erste uebeungen im pool durchzufuehren wie maske unterwasser abzuziehen und halt einfach all das grundlegende wie man mit der ausruestung umzugehen hat. nichts wahnsinnig aufregendes.. dann endlich gings die naechsten zwei tage per boot ungefahr 60 meilen jeweils raus aufs meer zum great barrier reef. mir waere es allerdings sehr viel lieber gewesen, wenns ein bisschen naeher gewesen waere und dementsprechend weniger lang gedauert haette um dort hinaus zu fahren.. das meer war ziemlich rauh diese tage und ich ziemlich sensibel was seasickness anbelangt. nach jeweils harten anderthalb stunden fahrt ging ich dann halt oft mit leerem magen tauchen.. naja, ich war nie der einzige, der sich ganz hinten auf dem schiff bleich und ruhig aufgehalten hat: asiaten scheinen da im allgemeinen noch viel empfindlicher zu sein. wie auch immer - die fantastische unterwasserwelt hat uns dann aber immer allemal fuer all das belohnt! einfach wunderschoen und einzigartig, was man da alles ins blickfeld bekommt: bunte papageienfische, schnelle triggerfische, lustige "nemo's" (clownfische), gelassene schildkroeten, grosse maorifische, dahingleitende stachelrochen und selbstverstaendlich jede menge korallen in allen erdenklichen farben. einmalig..

nach vier tagen waren wir dann alles brevetierte "PADI open water diver" und zur feier unseres erflogreich bestanden tauchscheins sind wir alle nochmals zusammen in cairns das eine oder andere bier trinken gegangen. am naechsten tag nahm ich eben dann nochmals all das uebel mit der bootsfahrt usw. auf mich um nochmals hinauszufahren, wenn ich ja schon mal hier bin.. so ging ich noch einen dritten tag im meer tauchen, nachdem marcel an diesem tag abgereist ist. und es hat sich in jeder hinsicht gelohnt: ich konnte eine schildkroete unterwasser streicheln und sah zudem noch eine meeresschlange. marcel ist im moment auch noch in alice springs und wir werden uns wahrscheinlich heute abend irgendwo hier sehen, denn weit voneinander weg sind wir ja sicherlich nicht..(das auf dem unteren bild ist uebrigens peter, ein pole, der bier wie wasser drinkt..)

an jenem abend hat mich mein tauchinstruktor, ryan, eingeladen zwei tage auf sein schiff fischen, schnorcheln und tauchen zu kommen. selbstverstaendlich habe ich freudig zugesagt und so wurde eben halt nichts aus den erwaehnten zwei gemuetlichen tagen und deshalb erst jetzt mein laengst faelliger blogeintrag.. nachdem er mich gleich an meinem letzten offiziellen tauchtag am hafen abgeholt hat, sind wir zusammen nach port hinchinbrook, ungefahr 200km suedlich von cairns, gefahren wo er einen katamaran stehen hat. noch am gleichen abend sind wir mit zwei am heck installierten fischerruten 30 seemeilen raus aufs meer gefahren (bis dahin wusste ich nicht wieviele sterne es eigentlich am himmelszelt gibt, unbelievable.. da kommt man sich fast vor wie in der milchstrasse..). ab und zu hat dann wieder mal ein fisch angebissen, vor allem zirka 1m lange spanische makerelen. einen uebernachtungsplatz, fanden wir am reef wo's eben nicht so tief ist um den anker zu setzen und verbrachten die nacht dort. am nachsten tag war selbstverstaendlich wieder fischen angesagt. dieses mal sind wir aber bewaffnet mit harpune selber ins meer schnorcheln gegangen und haben einige weitere fische und eine grosse languste auf diese weise gefangen. empfehlenswert ist das aber nicht unbedingt, denn der geruch der toten fische hat dann selbstverstaendlich haie angelockt.. so schwamm ein zirka 1.5m langer reef hai nur wenige meter an uns an der oberflaeche vorbei. beim surfen hatte ich immer viel respekt (viel respekt = angst) was haie betrifft. wenn man aber selber im wasser ist, ist das was anderes. normalerweise tun diese haie auch nichts.. ryan ist ein ziemlicher draufgaenger, denn er probierte diesen hai sogar noch mit den toten fischen als keoder anzulocken. anscheinend hatte dieser aber schon gegessen und verschwand so schnell wieder wie er aufgetaucht war. jedes mal beim harpunefischen, wenn man sich den fischen naeherte, suchten diese immer schnell das weite in den zahlreichen unterschluepfen im reef und so ging uns oft die luft beim schnorcheln aus. also zogen wir die tauchausruestung an und stiegen damit ins wasser. dieses mal war die stroemung allerdings ziemlich stark - anscheinend zu stark fuer meinen tauchpartner und so ging ich halt alleine tauchen (auch das sollte man nicht unbedingt machen.. ;-)) waehrend ryan wieder irgendwo am fische jagen war. es dauert nicht lange bis ich schon wieder einen hai entdeckte und ich kriegte das gefuehl nicht los, dass mich dieser beobachtet. und so beschloss ich ziemlich schnell mal aufzutauchen, um die harpune holen zu gehen (naja, irgendwie laecherlich.., aber so fuehlt man sich jedenfalls ein bisschen sicherer.. :-)) dann nochmals abgetaucht und schon wieder tauchte ein hai unmittelbar in meiner naehe auf. irgendwie kam es mir so vor, als ob er gerade abzuchecken versucht, ob ich wohl essbar bin oder nicht und als er dann nochmals eindrehte und nicht wie gewoehnlich einfach wegschwamm, hatte ich genug gesehen und beendete diesen tauchgang ziemlich rasch. am abend gabs dann dafuer feine makerelen und languste zum abendessen..

am zweiten tag sind wir dann langsam zurueck gefahren, denn mit knapp 6knoten unterwegs und 30 meilen distanz zum hafen dauert das eine zeit lang. auf dem weg dahin hielten wir aber nochmals bei einer wunderschoenen, kleinen insel. wir schwammen schnell ans ufer und holten uns ein paar kokusnuesse. diese assen wir dann bei einem wunderbaren sonnenuntergang auf dem heimweg. grossartig dieses abenteuer! so habe ich die letzten zwei tage mit insgesamt fuenf anderen draussen auf dem ozean verbracht. zum glueck sind wir nicht verschollen, sonst haette naemlich niemand gewusst wo ich waere..

gemuteliche tage sind bis jetzt noch nicht in sicht.. morgen werde ich um 6uhr morgens drei tage auf eine outback-tour gehen und so werde ich mich wahrscheinlich naechsten dienstag wieder melden. was wir auf dieser tour machen werden, weiss ich noch nicht genau, lass mich mal ueberraschen..

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